Industrie und Handwerk

Die Hüttenindustrie

Auf dem Bild rechts ist die Neu-Grünebacher Hütte zu sehen, die bis zum Jahre 1963 in Betrieb war.

Erich Vierbauchen hat die Geschichte der Hütten in und um Alsdorf detailliert recherchiert und aufgeschrieben. Seine Texte dazu sind unter den folgenden Links nachzulesen.

Ein Teil der Betriebsmannschaft der Neu-Grünebacher Hütte.

Ein Bild aus den 1920-iger Jahren. Das erzeugte Roheisen wird verwogen.

Ein Blick in die Werkhalle der Neu-Grünebacher Hütte

…die gleiche Werkhalle. In der Grube stehen die Kokillen (Gußform mit dem erzeugten Roheisen) zum Abkühlen.

Das Bild rechts zeigt einen Stein der Ofenummauerung mit der Jahreszahl 1780 der Alt-Grünebacher Hütte, die am Zusammenfluss von Heller und Daade gestanden hat. Auf dem Stein liegt eine sogenannte Ofensau, ein Brocken Schlacke aus dem Hochofen. Gefunden wurde beides im Jahre 1966 bei Baggerarbeiten am früheren Standort der Hütte.

Am Wanderweg des Druidensteigs unterhalb der Umspannanlage im Steinerother Tal entlang des Steinerother Baches weist dieses Schild den Spaziergänger darauf hin, dass hier einmal nach Kobalterz geschürft und auch etwas gefunden wurde. Es kam sogar zur Verleihung von Grubenfeldern mit so klangvollen Namen wie Wilhelmsglück, Laura oder Alexander. Zu einem nennenserten Abbau kam es jedoch nicht. Zu gering war der Erzgehalt und die Gewinnungskosten waren zu hoch. Bereits um 1800 wurden die Arbeiten eingestellt. Wenn man diesen Bereich aufmerksam beobachtet, fallen hier und da noch Schürfungen und Reste von Abraumhalden auf.

_________________________________________

Gerberei

Im Schlachthaus der späteren Metzgerei Himmrich war früher eine Gerberei untergebracht.
Johann Heinrich Himmrich aus Alsdorf hat nach einer Akte im Landesarchiv Koblenz im Jahre 1833 einen Antrag auf „Anlegung einer Gerberei und Lohmühle an der Mündung des Steinerbachs in die Heller bei Alsdorf“ gestellt.
Die Nähe zum Wasser der Heller und die Verfügbarkeit von Eichenrinde als Gerbmittel aus den umliegenden Haubergen machten den Standort ideal für dieses Handwerk. Sohlleder aus heimischen Gerbereien war für seine Qualität bekannt und gefragt.

_________________________________________

Betonwerk Brenner

Auf den beiden Fotos ist der Lagerplatz und die Gebäude des ehemaligen Betonwerks Brenner in der Hellerstraße zu sehen. Über Jahrzehnte wurden hier Betonrohre und sonstige Betonfertigteile hergestellt.

_________________________________________

Firma Schrupp

Das Foto zeigt einen Teil des Firmengeländes der Firma Schrupp, wahrscheinlich Ende der 1960-iger oder Anfang der 1970-iger Jahre.

Um 1900 wurde an dieser Stelle ein Betrieb für die Herstellung von Grauguss-Maschinenteilen gegründet. Diese Gießerei ging 1934 an die 1929 in Essen gegründete Firma Schrupp & Müller über. Die später in Schrupp & Co GmbH umfirmierte Firma war ein metall- und kunststoffverarbeitender Betrieb, der z.B. Absperrvorrichtungen für Hydraulikanlagen herstellte und einer der größten Arbeitgeber in Alsdorf war.

Die Fabrikhallen der Firma Schrupp entlang der Daadetalstrecke. Hier wurden vorwiegend Kunststoffteile gefertigt.

Gesamtansicht des Firmengeländes der Firma Schruppin den 1960-iger Jahren. In dem Waldstück in der Mitte des Fotos ist das Dach des Wohnhauses von Fritz Schrupp, dem Firmenbesitzer zu erkennen.

Mehrmals haben Großbrände Teile der Fabrikhallen zerstört. Das Foto stammt aus den 1930-iger Jahren, als die Halle entlang der Hauptstraße in Flammen stand.

Im Jahre 1962 zerstörte ein Feuer die Fabrikationshalle entlang der Bahntrasse nach Daaden komplett. Die Halle, in der Kunststoffteile verarbeitet wurden, wurde danach wieder neu aufgebaut.

Die Firma Schrupp ist längst Geschichte. Heute sind die Gebäude im Besitz der Firma CONTEC, die hier Maschinen für die Oberflächenbehandlung von Straßen und Plätzen herstellt. Daneben gibt es auf dem Gelände noch einige kleinere Unternehmen im Bereich der Metallbearbeitung.

_________________________________________

Sägewerk Wertmann

Im Bild ist der Lagerplatz und die Betzriebsgebäudes des Sägewerks Peter Schmidt; Inahber Arnold Wertmann, zu sehen. Das Sägewerk stand auf dem Gelände, auf dem zu früheren Zeiten die Alsdorfer Eisenhütte stand. Vor der Halle, direkt an der Straße, war der Lagerplatz für die Fertigprodukte, Bretter und Balken. Das Holz für viele Häuser in Alsdorf wurde hier geschnitten. Das Gebäude rechts neben der Halle war das Bürogebäude.

Die Holztransporte vom und zum Sägewerk wurden noch mit dem Pferdefuhrwerk abgewickelt.

Nach dem Abbruch der Gebäude des Sägewerks trat das letzte Überbleibsel der Hütte zu Tage: die Hüttenmauer. Bei der Umgestaltung des Platzes wurde die Mauer abgerissen und neu aufgebaut.

An einem Sonntagmittag im August 1972 brannten die Gebäude des bereits stillgelegten Sägewerks bis auf die Grundmauern ab. Die Gebäude wurden nicht wieder aufgebaut. Die Besitzer verkauften das Gelände an die Gemeinde, die die Fläche zu einem Park umgebaut hat. Im Jahre 1998 wurde im hinteren Bereich der Parkanlage die KiTa Haus Sonnenschein gebaut.

_________________________________________

Firma Steilmann

Nach Kriegsende 1945 kam die 1941 gegründete Kleiderfabrik Tobüren zum Erliegen. In den Räumen dieses Betriebes begann 1945 die Kleiderfabrik Ommerborn ihre Produktion. Im Bild ist die Fabrikationshalle in der Au zu sehen. Die Firma wurde im Jahre 1961 von dem Unternehmen Klaus Steilmann in Wattenscheid übernommen, das hier weiter Damenoberbekleidung produzierte. Als die Produktionsflächen zu klein geworden waren, erstellte das Unterehmen 1965 in der Industriestraße einen modernen und größeren Betrieb, der bereits 1969 wieder erweitert werden musste.

In der alten Produktionshalle in der Au eröffnete bald ein Einkaufszentrum, der IMPULS-Markt, seine Pforten, der erste „Supermarkt“ in Alsdorf. Der Einkauf wurde bequemer, weil alle Lebenmittel in einem Geschäft bereitstanden. Allerdings war das auch der Anfang vom Ende der kleinen Lebensmittelläden im Ort, die in der Folge nach und nach schließen mussten.

Im Bild ist die ursprüngliche Fabrikationshalle der Firma Steilmann am Bildrand unten rechts zu sehen. Die Gebäude des neuen Standorts in der Industriestraße sind im Bild oben links efasst. Die Firma Steilmann war viele Jahre lang der größte Arbeitgeber im Ort.

Die Firma Steilmann hat die Hallen längst verlassen. Nach den Grenzöffnungen zu den Ländern Osteuropas wurde die Produktion in die baltischen Länder verlegt. Die Hallen werden heute von der Firma Köhler genutzt, die dort Geräte für Bäckereiausstattungen herstellt.