Die Alt – Grünebacher Hütte
(recherchiert und aufgeschrieben von Erich Vierbuchen)
Im Jahre 1966 wurde der Ofen dieser Hütte unterhalb der Villa Hermann, nahe dem Zusammenfluss von Daade und Heller, durch eine Planierraupe zufällig wieder freigelegt. Leider wurde der Ofen dabei beschädigt. Die Hütte muss schon 1478ca. 300m vor der Einmündung der Daade in die Heller gestanden haben. Die Hütte gehörte dem jeweiligen Landesherrn, der auf ihr den aus den Zehntabgaben der Bergwerke stammenden Eisenstein verhüttete. 1742 wurde sie vom Markgrafen von Ansbach für 2.000 Reichstaler an die Hüttengewerkschaften des Amtes Freusburg verkauft.
In der Literatur ist vielfach angenommen worden, die Hütte sei von den Gewerken nach 1742 nicht mehr betrieben worden. In einem Stein der 1966 freigelegten Ofenummauerung fand man die Jahreszahl 1780 eingemeißelt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Ofen wohl repariert oder gar neu errichtet worden. Nach der Zusammenstellung von Bergrat Reusch aus dem Jahre 1769 wurden in diesem Jahr 303 Wagen (= 12.160 Ztr) Eisenstein hier verhüttet. Hieraus ist zu schließen, dass die Hütte nach Übernahme durch die Gewerken 1742 auch weiter genutzt worden ist. Es gibt aus 1804 und 1805 Nachweise auf den Betrieb der Hütte. Ihre Hüttenreise betrug 48 Tage. Im Jahre 1825 wurde sie stillgelegt.
Die Neu – Grünebacher Hütte
(recherchiert und aufgeschrieben von Erich Vierbuchen)
Von privater Hand 1738 errichtet war sie nicht etwa die Nachfolgerin der Alt-Grünebacher Hütte. Beide Hütten bestanden vielmehr bis 1825 nebeneinander.
Nach der schon mehrmals erwähnten Zusammenstellung von Bergrat Reusch verarbeitete die Neu-Grünebacher Hütte 1769 242 Wagen (94.680 Ztr) Eisenstein. Außer der Niederdreisbacher Hütte hat sich die Neu-Grünebacher Hütte von den Kleinhütten aus saynischer Zeit am längsten halten können. 1963 wurde der Hochofenbetrieb stillgelegt. Danach dienten die Anlagen der Herstellung von Beton-Fertigteilen der Firma NH-Beton.
Von dem 1769 insgesamt verarbeiteten Eisenstein wurden 41.560 Ztr von den drei oben beschriebenen Eisenhütten verhüttet. Der Rest entfiel auf die fünf anderen Hütten des Amtes Freusburg: Fischbacher Hütte, Seelenberger Hütte, Mudersbacher Hütte, Brachbacher und Herdorfer Hütte.