Die „Klapperjongen“

Seit alters her ist es Brauch, dass Kinder und Jugendliche (früher waren es nur Jungen, heute sind auch Mädchen dabei) am Karfreitag und Karsamstag morgens, mittgs und abends mit ihren Klappern durch die Straßen des Ortes ziehen. Sie ersetzen damit die Kirchenglocken, die ab Gründonnerstagabend ver-stummt sind und erst wieder zum Gottesdienst in der Osternacht läuten.

Die Klappern sind meist selbst gebaut und werden in der Familie von Generation zu Generation weitegegeben.

Ein Beleg für den schon sehr alten Brauch: Das Foto ist ca. 100 Jahre alt und entstand an der Hauptstraße im sogenannten Unterdorf, also ungefähr ab der Rhenag-Brücke in Richtung Betzdorf.

Gleicher Anlass, andere Aktive. Auch dieses Bild ist an der Hauptsraße im Unterdorf entstanden.

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Der Männergesangverein

Der Männergesangverein Alsdorf wurde im Jahre 1878 gegründet und war damit der älteste Verein in Alsdorf. Das nebenstehende Foto zeigt den Chor anlässlich seines 25-jährigen Bestehens im Jahre 1903.

Der Verein hatte seit seines Bestehens ausweislich der überlieferten Berichte und Fotos ein lebendiges Vereinsleben und hat sich überdies auch aktiv am Gemeindeleben beteiligt. Beispielhaft sei hier die Grillhütte erwähnt, die ohne die ehenamtliche Arbeit der Vereins-mitglieder wohl nicht gebaut worden wäre.

Aus Mangel an aktiven Sängern ist der Verein leider im Jahre 2024 den Weg vieler Gesangvereine in der näheren und weiteren Nachbarschaft gegangen und hat sich aufgelöst.

Festumzug des MGV Alsdorf zum 50-jährigen Bestehen im Jahre 1928. Das Foto ist von der Treppe des heutigen Bürgerhauses aus entstanden.

Zu besonderen Jubiläen versammeln sich regelmäßig die aktiven Mitglieder zum Gruppenfoto. Dieses Foto zeigt die Sänger des MGV Alsdorf im Jahre 1938 vor dem heutigen Haus Hellertal aus Anlass des 60-jährigen Vereinsjubiläum.

Zum 90-jährigen Bestehen im Jahre 1968 hat sich der MGV auf der Treppe am Haus Hellertal aufgestellt. Rechts neben dem Fahnenträger ist der heutige Wirt des Haus Hellertal zu sehen.

Zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 1978 haben sich die Sänger vor der Turnhalle aufgestellt.

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Der Sportverein

Im Jahre 1909 gründeten 33 Alsdorfer Männer den SV09 Alsdorf. Neben Fußball gab es auch bereits andere Sportarten, die auf dem damaligen Sportplatz ausgetragen wurden, der dort lag, wo heute das Umspannwerk der RWE liegt und im Volksmund „Streuselkochen“ genannt wurde. Das war eine Anspielung auf die „Qualität“ des Platzes: dicke Steine und Grassoden.

Auf dem Bild ist eine Leichtathletikmannschaft auf dem „Streuselkochen“ abgebildet.

Ein sumpfiges Wiesengelände in der Au wurde in den 1920-iger Jahren im Hand- und Spanndienst von dem damaligen Alsdorfer Jungmännerverein, der DJK Alsdorf und dem SV09 in einen Sportplatz umgewandelt. Mehr als 100 Waggons Kies stellte die Eisenbahnverwaltung zur Verfügung. Das Material mußte, nachdem es von den Waggons die Böschung hinunter gekippt worden war, von Hand auf der Fläche verteilt weeden.

Eine Jugendmannschaft der DJK Alsdorf. Viele der Spieler fand man später in den Seniorenmannschaften des SV09 wieder.

Die Seniorenfußballer der Saison 1947/48

Die 1. Mannschaft des SV09 bei einem Lokalderby gegen die Fußballer aus Kirchen.

Die 1. Mannschaft des SV09 mit dem Vorsitzenden Gustav Eckart (rechts).

Die 1. Mannschaft des SV09 als Meister der A-Klasse im Spieljar 1954/55.

Die Mannschaft der „Alten Herren“ Anfang der 1960-iger Jahre, mittlerweile alle verstorben. Den Älteren sind die Gesichter wahrscheinlich noch bekannt.

Die 1. Mannschaft des SV09 nach dem Aufstieg in die A-Klasse in der Spielzeit 1969/70.

Die 1. Mannschaft des SV09 im Spieljar 1974/75 nach dem Wieder-Aufstieg in die A-Klasse.

Die A-Jugend des SV09 wurde Meister in der Leistungsklasse der Spielzeit 1974/75.

Einweihung des neuen Rasenplatzes in der Au 1974. Auf dem Bild v.l.: die Pfarrer Veith und Twittenhoff, Ortsbürgermeister Schwan, 1. Vorsitzender Stötzel, Ratsmitglieder Pfeifer und Wisser.

Die 1. Mannschaft des SV09 nach dem Aufstieg in die Bezirksliga im Jahre 1977/78

Jugendarbeit wurde beim SV09 schon immer groß geschrieben. Hier Jugendliche und ihre Betreuer 1977 auf dem Sportplatz.

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Der Schiesssportverein Alsdorf

Der Schiesssport in Alsdorf geht zurück bis zum Jahre 1900. Da wurde in Alsdorf von Veteranen des Krieges 1870/71 eine Kriegerkameradschaft gegründet. Auf deren Initiative wurde auch das Kriegerdenkmal in der Ortsmitte gebaut, das auch von den Mitgliedern über viele Jahre unterhalten wurde. Auf Anregung des Vorsitzenden Alex Haubrich wurde auf dessen Anwesen auf der Haltestelle eine Schiessanlage behelfsmäßig zujm Luftgewehrschiessen eingerichet. Später schoss man mit Kleinkalibergewehren auf Pappringe und musste dazu im Zielbereich eine Wand aus Eisenbahnschwellen errichten. Wegen der Gefährdung von Personen und dem Eisenbahnverkehr musste der Schiessbetrieb jedoch bald eingestellt werden. Aus den Reihen der Freunde des Schiesssports entstand Anfang der 1930-iger Jahre ein Kleinkaliber-Schützenenverein, der auch dem Deutschen Schützenbund angehörte. Dieser Verein baute am Arsberg eine geräumige Schiesshalle, die dem Schiesssport einen Auftrieb bescherte. Mit Beginn des 2. Weltkrieges kam en die Vereinsaktivitäten jedoch zum Erliegen. Das änderte sich erst wieder im Jahre 1965.

Am 22. Oktober 1965 fand im Gasthof Schäfer in Alsdorf, heute Haus Hellertal, die Gründungsversammlung des SSV Alsdorf statt. Das Interesse am Schießsport bestand in Alsdorf jedoch schon seit Ende des 19. Jahrhunderts. In den 30-iger Jahren gab es einen Kleinkaliber – Schützenverein, der am Arsberg eine erste Schießhalle baute. Nur zwei Jahre nach Gründung des SSV begann der Bau eines Schützenhauses mit Schießanlage auf einem Grundstück der Haubergsgenossenschaft am Ende des Schutzbacher Weges. Der Verein erfreute sich über viele Jahre eines aktiven Vereinslebens und konnte 2015 noch sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Von da an ging allerdings die Mitgliederzahl und auch die Beteiligung an sportlichen Veranstaltungen zurück. Das führte im Jahre 2024 schließlich zur Auflösung des Vereins.

Die Scheibenanlage des Schiessstsand um das Jahr 1930

Der 1. „Spatenstich“ des neuen Schießstandes.

Der neue Schiessstsand wurde ab 1967 auf einem von der Haubergsgenossenschaft zur Verfügung gestellten Grundstück am Schutzbacher Weg ganz überwiegend in Eigenleistung erbaut.

Das 1. Königsvogelschiessen des SSV fand noch während der Bauphase des Schiessstandgebäudes statt.

Der Vorstand des SSV beim 10-jährigen Bestehen im Jahre 1975.

Vereinsfoto des SSV beim 10-jährigen Bestehen im Jahre 1975.

Auch beim Bau des KK-Schießstandes 1987 war Eigenleistung gefragt. Vereinsfoto des SSV beim 10-jährigen Bestehen im Jahre 1975.

Im Jahre 1978 wurde vom SSV mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde ein Fanfarenzug gegründet, der bei Jungen und Mädchen zunächst großen Zuspruch erfuhr. Das hielt leider nicht lange an. 4 Jahre nach der Gründung existierte die Musikgruppe nicht mehr.

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Vereinsfoto des SSV beim 10-jährigen Bestehen im Jahre 1975.

Aus den musikinteressierten Jugendlichen des Fanfarenzuges entstand die Jagdhornbläsergruppe Alsdorf/Hachenburg, eine überaus erfolgreiche Musikgruppe mit vielen Titeln bei Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene.

Die Alsdorfer Jagdhornbläsergruppe bei ihrem Auftritt bei der Europameisterschaft in Suhl im Jahre 2024. Der Wettbewerb endete für die Alsdorfer mit dem Titel des Vize-Europameisters.

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Der Kolpingverein Alsdorf

Am 27.11.1958 wurde im vollbesetzten Saal des Haus Hellertal in Alsdorf ein Kolpingverein gegründet. Der Verein bestand viele Jahre, hat aber dann irgendwann seine Arbeit eingestellt und sich aufgelöst.

Das Bild ist während der Gründungsversammlung entstanden. Zu sehen sind v.l. der Betzdorfer Pfarrer Neunzehn, der Landtagsabgeordnete und frühere Bürgermeister von Alsdorf Paul Wingendorf und Kaplan Bartmann.

Mitglieder des Kolpingvereins bei der Gründungsversammlung

Auch viele jüngere Männer nahmen an der Gründungsversammlung teil.

Auch auf diesem Bild: viele Jugendlichen im neuen Verein

Fußballspieler des Kolpingverein Alsdorf vor einem Fußballspiel gegen Mitglieder des Kolping Grünebach auf dem Sportplatz in der Au.

Nach seiner Einführung als 1. Pfarrer der neuen Pfarrgemeinde Alsdorf wurde Pfarrer Rudolf Müller auch Präses des Kolpingvereins. Hier bei seiner Ansprache im Haus Hellertal aus diesem Anlass.

Bei der jährlichen Nikolausfeier war der Saal immer gut gefüllt.

Bei der Nikolausfeier erschien Nikolaus persönlich, meist sogar noch in Begleitung von „Hans Muff“!

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Umzüge zum 1. Mai

Auch das gab es in der unrühmlichsten Zeit in der deutschen Geschichte: Umzüge der Arbeitsfront zum 1. Mai

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