historische Häuser und Bauwerke

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Das Hüttenschulzenhaus

Das Hüttenschulzenhaus ist eines der ältesten und besterhaltenen Fachwerkhäuser in Alsdorf. Es wurde 1680 als Wohnsitz der Hüttenschulzen, der Verwalter der umliegenden Hütten erbaut.

Heute steht es unter Denkmalschutz.

Hinweisschild vor dem Haus

„Das Fachwerkhaus wurde um 1680 vom Verwalter der damaligen Grünebacher Hütte erbaut. Mit seinem auf hölzernen Stützen ruhenden Laubenvorbau stellt diese Fachwerkkonstruktion eine Besonderheit dar.

Das Haus diente lange als Wohnsitz der Hüttenschulzen und zeugt noch heute – auch mit seiner Inneneinrichtung – von dem auf der Eisenerzeugung gegründeten Wohlstand seiner Bewohner.“

Schriftzug über der Haustüre

„Dies Haus hatt gebautt Antthon Edtenneuer Margretta Eheleut! Gott behütte es für Feuersbrand“

Das Amt des Hüttenschulzen

Das Amt des Hüttenschulzen war begehrt. Von den Gewerken, den Anteilseignern an der Hütte, gewählt, vom Bergamt bestätigt und verpflichtet, war er Verwalter und Betriebsführer der Hütte. Er führte die Hüttenkasse, aus der die Unterhaltung der Gebäude, der Teiche und Gräben, des Geschins und Gezähes (Werkzeug), die Wärme und Antreibung des Ofens (Blasebalg) bezahlt wurden, und wurde neben einigen zusätzlichen Hüttentagen (ein Hüttentag war die Ordnung, in welcher die Hütte von den Gewerken benutzt werden konnte) mit einem beträchtlichen Gehalt besoldet. Der Hüttentag ging von Glockenschlag 0 Uhr Mitternacht und endete zum gleichen Zeitpunkt des nächsten Tages. Was nach Ablauf der Hüttenzeit nicht aus dem Ofen heraus war, gehörte dem Nachfolgenden.

Der Hüttenschulze leitete auch die jährliche Gewerkenversammlung, auf der u.a. die Verlosung der Hüttentage, d.h. die Ordnung, in welcher gehüttet werden sollte, stattfand.

Die Gewerken der Hütten in dieser Gegend kamen durchweg aus dem bäuerlichen Stand, waren mit der heimatlichen Scholle fest verwachsen und allem Fremden und Neuen gegenüber zunächst misstrauisch. Sie hielten am Althergebrachten fest und waren stets auf Sparsamkeit bedacht. Diese Haltung war Generationen von Eisenhüttenleuten eigen.      

Wilhelm Himmrich war bis 1911, und damit der letzte Hüttenschulze der Neu-Grünebacher Hütte. Im Jahre 1933 ist er verstorben.

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Die Alsdorfer Backhäuser

Das letzte der Alsdorfer Backhäuser in der Lindenstraße, direkt am Steinerother Bach gehört der Familie Bechheim.

Der alte Backes auf dem Hofacker stand genau dort, wo heute eine Brunnenanlage steht. Der Backes wurde 1969 abgerissen.

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Die alte Hellerbrücke

Die Brücke in den 1920-iger Jahren nach einer Reparatur. Zu der Zeit war die Giebelseite der Metzgerei Mimmrich bereits verschiefert. Das Gebäude wurde nach einem Brand im Jahre 2018 abgerissen.

Dieselbe Brücke aus einer etwas anderen Perspektive.

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Das alte Kriegerdenkmal

Das erste Kriegerdenkmal wurde Ende der 1870-iger Jahre in der Ortsmitte, unmittelbar neben dem heutigen Bürgerhaus zum Gedenken an die Gefallenen des deutsch / französichen Krieges 1870/71 errichtet, und vom damaligen Kriegerverein unterhalten. Im Jahre 1929 musste es aus Platzgründen um ein paar Meter versetzt werden und wurde dabei zu der abgebildeten imposanten Anlage erweitert. Ende der 1950-iger Jahre musste die Anlage dem Straßenbau weichen. Die Stele in der Mitte der Anlage wurde im Wald „Auf der Burg“ aufgestellt. Dort steht sie bis heute. Zum Gedenken an die Verstorbenen der beiden Weltkriege wurde in den 1950-iger Jahren ein neues Ehrenmal oberhalb des Friedhofs errichtet.

Der Kriegerverein im Jahre 1895 bei einer Gedenkveranstaltung vor dem Denkmal.

Festzug zur Einweihung des umgebauten Denkmals im Jahre 1929. Der Zug bewegt sich gerade auf der Höhe des Haus Hellertal.

Die Mittelstele des alten Kriegerdenkmals auf der Burg.

Das Grab russischer und türkischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus dem 2. Weltkrieg auf dem Friedhof.

Das Ehrenmal auf dem Friedhof zum Gedenken der Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges. Die Mittelstele trägt die Inschrift:

„Die Frucht ihres Todes sei der Frieden auf Erden. Der Lohn die Ruhe in Gott. Unser Trost der Glaube an die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben.“

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Der Gasthof zum Kriegerdenkmal

Der Gasthof „Zum Kriegerdenkmal“. Das Kriegerdenkmal stand links von der Gastwirtschaft. Das Gebäude beherbergte im Erdgeschoss des Anbaus einen Lebensmittelladen. Darüber befand sich ein Saal, in dem regelmäßig Tanzveranstaltungen , aber auch viele Familienfeiern stattfanden.

Ursprünglich stand an der Stelle ein Fachwerkhaus, ebenfalls eine Gastwirtschaft, betrieben vom Gastwirt Wilhelm Zöller, wie eine Rechnung aus dem Jahre 1897 belegt. Nach dem Abriss erbaute der Gastwirt Robert Becher im Jahre 1922 an dieser Stelle einen Ziegelbau, die Bausubstanz des heutigen Bürgerhauses.

Dieses Bild vor dem Gasthof „Zum Kriegerdenkmal“ ist 1932 entstanden. Ob es sich dabei um eine Feier handelte, ist nicht überliefert. Die Anwesenheit des Metzgers (wahrscheinlich von der ehemaligen Metzgerei Himmrich gegenüber dem Gasthof) in Berufskleidung spricht eher dagegen.

Die Wirtsleute im Gasthof zum Kriegerdenkmal ab den 1930-iger Jahren: Berta, überall genannt „Wagnersch Oma“, mit ihrem Eheman Karl, einem pensionierten Lehrer und begeisterten Hobbymaler, der sich jedoch an der Theke zurückhielt und Oma den Zapfhahn überließ.

1968 war es so weit: aus Altersgründen räumte „Wagnersch Oma“ den Platz an der Theke. Zum Abschied kam auch der damaliege Ortsbürgermeister Helmut Klein (links).

Der Gasthof zum Kriegerdenkmal noch ohne Anbau. Neben dem Haus die ursprünglichen Version des Dennkmals .

Blick in den Saal der Gastwirtschaft. Hierhin zog sich Karl Wagner oft zum Malen zurück.

Das Gastwirtsehepaar Karl und Berta Wagner bei ihrer Goldenen Hochzeit im eigenen Gasthof.

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Der Gasthof „Haus Hellertal“

Der Gasthof „Haus Hellertal“ in den 1930-iger Jahren. Zeitweise gab es in Alsdorf 5 Gastwirtschaften. Das Haus Hellertal ist die letzte davon. Der Garten vor dem Haus ist jedoch längst einem Parkplatz gewichen.

Die Familie Schultens war bis in die 1950-iger Jahre Pächter des Hauses.

Paul Schultens mit seiner Tochter hinter dem Haus mit Blick auf die benachbarte Schule.

DeWirt Paul Schultens hinter der Theke.

Ein Pferdefuhrwerk macht Rast vor der Gastwirtschaft.

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Das alte Feuerwehrhaus

Das alte Feuerwehrhaus in der Lindenstraße diente bis zum Umzug in ein umgebautes Toilettengebäude an der Schule im Jahre 1966 zur Unterbringung der Gerätschaften des Löschzuges ALsdorf. Laut einer Liste aus dem Jahre 1935 bestand die Ausrüstung der Feuerwehr aus folgenden Geräten:

  • 1 Druckspritze
  • 1 Schlauchwagen
  • 120m Druckschlauch
  • 2 Standrohre
  • 2 Strahlrohre
  • 3 Leitern
  • 2 Hydrantenschlüssel
  • 7 Einreißhaken
  • 2 Kerzenlaternen und 2 Petroleumlaternen
  • 5 Gurte und 2 Leinen

Bis zur Anschaffung eines VW-Busses im Jahre 1959 wurde die Spritze mit einem Handkarren, später mit einem Traktor zur Brandstelle befördert. Laut Statistik gehörten dem Löschzug Alsdorf der freiwilligen Feuerwehr am 1.10.1935 insgesamt 27 Feuerwehrleute an.  

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Die alte Mühle

Reste der Mühlsteine dienen heute noch als Deko-Artikel im Garten

Die alte Mühle stand direkt neben der Hütte (später dem Sägewerk) und wurde mit Wasserkraft angetrieben. Sie erhielt ihr Wasser aus dem gleichen Zulaufgraben wie die Hütte, dem Mühlengraben. Das Wasser für den Mühlengraben wurde an der Bahnbrücke über die Heller, gleich hinter dem Sportplatz, von der Heller abgezweigt.

Die Bannmühle in Alsdorf wurde vermutlich im 17. oder 18. Jahrhundert erbaut, war über Generationen hinweg in Betrieb und versorgte die Bevölkerung der Umgebung mit gemahlenem Getreide, insbesondere Weizen und Roggen. Gemahlen wurde nach dem Prinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.

Der Begriff „Bannmühle“ stammt aus dem Mittelalter. Es handelt sich um eine Mühle, zu der die Bauern einiger Dörfer in der Umgebung, in diesem Fall die Bewohner der Ortschaften Alsdorf, Grünebach, Sassenroth und Dermbach, per „Mühlenbann“ verpflichtet waren, ihr Korn mahlen zu lassen. Der Mühlenbann war ein herrschaftliches Recht, meist vom Landesherrn oder Grundbesitzer durchgesetzt. Die Bauern durften keine anderen Mühlen nutzen, was der Bannmühle eine wirtschaftlich zentrale Rolle im Dorfleben gab.

Die Mühle war nicht nur ein Wirtschaftsbetrieb, sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Bauern aus den umliegenden Gemeinden kamen regelmäßig, um ihr Getreide zu mahlen, tauschten dabei Neuigkeiten aus oder handelten mit anderen Erzeugnissen. Die Rolle des Müllers war von hoher Bedeutung: Er galt als Fachmann, aber auch als geheimnisvoll, da er mit Technik und Naturkräften (Wasser, Mahlsteine) arbeitete.

Mit der fortschreitenden Industrialisierung und dem Aufkommen moderner Mühlentechnik wurde die Bedeutung der kleinen, wasserbetriebenen Bannmühlen ab dem späten 19. Jahrhundert zunehmend geringer. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Mühlenbetrieb in Alsdorf schließlich eingestellt. 1968 wurde die Mühle abgerissen. Auf dem Gelände wurde zunächst ein Spielplatz angelegt, der aber später in den Dorfpark, den ehemaligen Standort des Sägewerkes, verlegt wurde.

Vor der Mühle ist noch die Dreschmaschine zu erkennen. In der Erntezeit stauten sich die Fuhrwerke von hier zurück bis auf die Hellerbrücke.

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Fachwerkhäuser

Das Haus Elben am Höfgen.

Die Häuser Zöller und Staudt am Anfang des Hofackers. Die kleine Brücke im Vordergrund führte über den Steinerother Bach, der damals noch nicht verrohrt war. Das Haus Zöller wurde abgerissen und der Platz neu bebaut.

Das Haus Spies – Euteneuer in der Hölzernen Ecke.

Nochmals das Haus Zöller.

Das Haus Schwan / Nuss in der Hölzernen Ecke

Das Haus Wulf an der Ecke Schutzbacher Weg / Hauptstraße

Nochmals das Haus Wulf. Hier war gerade eine Hausschlachtung, um die Vorräte für den Winter aufzufüllen.

Rechts im Bild das Haus Oberländer in der Schützenstraße. Im Hintergrund das Hüttenschulzenhaus.

Dieses Haus stand in der Kirchstrasse. Nachdem die letzten Bewohner ausgezogen waren, wurde es Ende der 1960-iger Jahre abgerissen.

Das Haus Reeh mit dem Lebensmittelladen. Später abgerissen und neu aufgebaut.

Reeh’s Otto mit seinem legendären Eiswagen war über Alsdorf hinaus bekannt.

Das Wohn- und Geschäftshaus der ehemaligen Metzgerei Himmrich in den 1930-iger Jahren. Das Haus wurde nach einem Brand 2018 abgerissen. Die überstehende Ecke über der Eingangstür wurde, als die LkW größer wurden, in der engen Kurve vor der Brücke laufend beschädigt.

Das Wasserwerk der Gemeinde Alsdorf am Fuße des Alsberges. Das Gebäude wurde 1911 erbaut. Von hier wurde das Trinkwasser an die Haushalte verteilt.

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